In der Penne
Eine Moritat, die ich immer wieder gerne vorstelle, da sie in der Geheimsprache des fahrenden Volkes, dem Rotwelsch gedichtet ist.
Gesungen wird sie auf die Melodie von "In des Waldes tiefsten Gründen", einem Liedchen über den Räuber "Rinaldo Rinaldini", das auch gerne in Bilderbögen festgehalten wird.
Gemalt habe ich die Tafel in Öl auf Büttenpapier.
In der Penne tiefster Klause, In den Sänftling tief versteckt, Pennt der dufteste der Kunden Bis der Penneboos ihn weckt. |
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"Dufter Kunde" ruft er schmeichelnd, "Dufter Kunde steh' doch auf! Denn die Kaffern sind schon munter, Längst schon ritt der Teckel aus!" |
Und der Kunde froh gerüstet Tritt ins Fremdenzimmer nun: "Guten Morgen, dufte Kunden! Auf die Fahrt! Es gibt zu tun!" |
Und der Kunde hinter'm Soruff Sucht er seiner Liebe Glück; Denn es kehrt ihm von der Winde Seine Schickse grad zurück. |
Seht sie fechten, seht sie kohlen In dem Kaff voll Zuversicht; Und der dufteste der Kunden Trittchen, Kluft und Schmorkies ficht. |
Aber weh! Der Teckel sah es Und die Kunden gehen hoch. Nur dem duftesten der Kunden Glückt es zu verduften noch. |
Und er schwöret finstre Rache Jedem Putz und jedem Schuck. Er fasst krampfhaft seine Finne Und entnimmt ihr einen Schluck. |